Chinas Rolle in der globalen Gesundheitspolitik
Quelle: Beijing Rundschau Von Liu Si & Nie Xiaoyang 04.06.2018
Die 71. Vollversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist am 26. Mai in Genf zu Ende gegangen. Die chinesische Delegation hat auf der Tagung eine klare Botschaft an die Welt vermittelt: China ist bereit, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Ländern zu stärken und größere Beiträge zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit und zur Förderung der Gesundheit und des Wohlergehens der Menschheit zu leisten.
Im Jahr 1978 haben China und die WHO ein Memorandum über die Zusammenarbeit in der Gesundheitstechnologie unterzeichnet und damit eine Geschichte pragmatischer und freundlicher Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten in die Wege geleitet. Seit 40 Jahren legt China stets großen Wert auf die Zusammenarbeit mit der WHO und beteiligt sich aktiv an der globalen Gesundheitspolitik.
Von „Barfußärzten“ zum Aufbau Chinas zu einem Land mit gesunder Bevölkerung
In den 1960er Jahren hatten die Menschen in China, insbesondere in ländlichen Gebieten, keine grundlegende medizinische Betreuung. Eine große Anzahl von Barfußärzten stellte die grundlegendsten medizinischen Dienste für Hunderte Millionen von Bauern zur Verfügung und prägte so eine ganze Ära. Später hat dieses Modell auch die Entwicklung der globalen Gesundheitskampagne inspiriert und gefördert.
Die ehemalige Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, Margaret Chan, hat einmal gesagt, dass für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen Chinas Erfahrungen bei der Bewältigung von Herausforderungen wichtiger seien als diejenigen aus Ländern mit hohem Einkommen.
Mit der Reform und Öffnung und der Erhöhung der Stärke des Landes hat China im Medizin- und Gesundheitsbereich enorme Fortschritte erzielt und die Gesundheit und das Wohlergehen von fast einem Fünftel der Weltbevölkerung erheblich verbessert:
— Die Teilnahmequote der medizinischen Grundversicherung liegt stabil bei mehr als 95%. Somit hat China das größte medizinische Grundversorgungsnetz der Welt gebildet;
— Die Lebenserwartung pro Kopf stieg von 35 Jahren in den ersten Jahren nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 auf 76,5 Jahre im Jahr 2016, und die Säuglingssterblichkeitsrate sank 2016 auf 7,5‰;
— Die wichtigsten Gesundheitsindikatoren zum Gesundheitszustand der Einwohner sind im Allgemeinen besser als der Durchschnitt in den Ländern mit mittlerem und hohem Einkommen, und die Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen werden im Voraus erreicht.
WHO-Generaldirektor, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, dass das Ausmaß, die Geschwindigkeit und die Qualität der Reform des Systems für die medizinische Betreuung und Gesundheitsfürsorge in China erstaunlich seien und die Reform auch nützliche Erfahrungen für andere Länder der Welt geboten habe.
Ohne die Gesundheit der Bevölkerung gibt es keine Gesellschaft mit umfassendem bescheidenem Wohlstand. China betrachtet immer die Gesundheit der Bevölkerung als Ziel aller Anstrengungen und stellt die Strategie zum Aufbau Chinas zu einem Land mit gesunder Bevölkerung auf und verspricht, bis 2030 im Wesentlichen Gerechtigkeit im Gesundheitswesen zu erreichen, wobei wichtigste Gesundheitsindikatoren mit denen der Länder mit hohem Einkommen mithalten.
Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte, dass die universelle Gesundheitsversorgung letztlich eine politische Entscheidung sei, und jedes Land bzw. jede Regierung dafür verantwortlich sei, dieses Ziel zu erreichen. „China hat eine führende Position im Bereich universeller Gesundheitsversorgung“, sagte er und fügte hinzu, dass das „Programm zum Aufbau Chinas zu einem Land mit gesunder Bevölkerung 2030“ ein hervorragendes Beispiel für den hohen Wert sei, den China der Gesundheit beimisst.
Erfolgreich im Kampf gegen Malaria
Laut dem WHO-Bericht sind fast 3,3 Milliarden Menschen in 97 Ländern und Regionen der Welt von Malaria bedroht, von denen Afrika etwa 90% der gesamten Malariafälle bzw. Todesfälle weltweit ausmacht.
Seit 2007 hat das chinesische medizinische Personal in den Komoren das „Projekt zur Beseitigung von Malaria durch Artemisinin-Kombinations-Therapie“ durchgeführt, um die chinesische Präventions- und Behandlungstherapie in die Region zu bringen. Bis zum Jahr 2014 wurde die Zahl der Malaria-Todesfälle auf den Komoren auf null reduziert und die Zahl der Malariafälle war um 98% zurückgegangen.
Im Laufe der Jahre haben Artemisinin und seine Kombinationstherapie das Leben von Millionen von Menschen in verschiedenen Orten der Welt gerettet, insbesondere in den Entwicklungsländern. Das chinesische Arbeitsmodell zur Beseitigung von Malaria wurde auch in die technischen Dokumente der WHO aufgenommen und in andere Länder verbreitet.
Pedro L. Alonso, Direktor des globalen Malaria-Programms der WHO, sagte, dass die globale Bekämpfung gegen Malaria ein langwieriger Kampf sei, bei dem China eine Schlüsselrolle einnehmen solle. Zudem spiele China eine zunehmend wichtige Führungsrolle in der globalen Gesundheitsagenda.
China schickte im Jahr 1963 das erste Ärzteteam ins Ausland. Seither hat China Ärzteteams mit insgesamt über 25 000 Medizinern in 69 Entwicklungsländer und Regionen entsandt, die mehr als 280 Millionen Patienten behandelten. Seit den 1970er Jahren hat China begonnen, Entwicklungsländer beim Bau von Krankenhäusern, Gesundheitszentren und anderen Einrichtungen zu unterstützen.
Der jüngste Ebola-Ausbruch im Kongo (Kinshasa) hat die Erinnerung an die Ebola-Epidemie in Westafrika vor vier Jahren geweckt: Medizinisches Personal aus China hielt damals an der Frontlinie im Kampf gegen Ebola fest. Darüber hinaus hat China in den Epidemiegebieten und den Nachbarländern Nothilfe in Höhe von mehreren hundert Millionen Yuan zur Verfügung gestellt und die größte Auslandshilfe zur Förderung der öffentlichen Gesundheit in der Geschichte Chinas ins Leben gerufen.
Gegenwärtig haben drei chinesische Ärzteteams aus Guangdong, Shanghai und Sichuan die WHO-Zertifizierung bestanden und sind bereit, sich für globale Gesundheitsunterstützung einzusetzen.
Alonso meinte, dass China viele Beiträge zur Verbesserung des Niveaus der medizinischen Versorgung und Gesundheitsfürsorge in anderen Ländern geleistet habe. „Wir begrüßen Chinas Führungsrolle in der globalen Gesundheitspolitik und hoffen, dass China seine Erfahrung, Weisheit und Produkte nutzt, um der gesamten Menschheit zu dienen“, so Alonso.
Von der „Friedensarche“ zu einer „gesunden Seidenstraße“
Im Januar letzten Jahres haben China und die WHO eine Absichtserklärung zur Kooperation im Gesundheitswesen der Seidenstraßen-Initiative unterzeichnet. Dieses wegweisende Dokument bedeutet, dass sich die pragmatische Zusammenarbeit zwischen China und der WHO auf nationaler, regionaler und globaler Ebene entlang der Seidenstraßen erstreckt.
Im Jahr 2017 hat das chinesische Krankenhausschiff „Friedensarche“ in 155 Tagen fast 30.000 Seemeilen entlang der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts gesegelt, um medizinische Versorgung für die Menschen auf dem Weg zu leisten.
Laut Michel Sidibé, Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen und Exekutivdirektor von UNAIDS, werde die Kooperation im Gesundheitswesen entlang der Seidenstraßen die Gesundheit der Bevölkerungen verbessern sowie die Inklusion und die Gerechtigkeit der Gesellschaft fördern.
Von der Zusammenarbeit mit den mittel- und osteuropäischen Ländern in den Bereichen Prävention und Bekämpfung von Infektionskrankheiten und chronischer Krankheiten, über die Zusammenarbeit mit Myanmar, Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand und anderen Ländern Südostasiens zur Bekämpfung von Malaria, bis hin zur Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Tuberkulose in zentralasiatischen Ländern. Seit die Seidenstraßen-Initiative vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde, wird die „Gesunde Seidenstraße“ nun nach und nach von der Vision zur Realität.
Die diesjährige Weltgesundheitsversammlung hat drei ambitionierte „Milliarden-Ziele“ vorgebracht, nämlich dass die grundsätzliche medizinische Versorgung für eine weitere Milliarde Menschen erreicht werden soll, und eine weitere Milliarde Menschen besser vor plötzlichen Gesundheitsgefahren geschützt werden. Das dritte Milliarden-Ziel besteht in dem Vorhaben, dass eine weitere Milliarde Menschen eine allgemein verbesserte Gesundheitslage genießen können.
Um diese Ziele zu erreichen, „müssen wir die Chancen ergreifen, die sich durch die Seidenstraßen-Initiative ergeben, und die Gesundheit von Milliarden Menschen aller teilnehmenden Länder sicherstellen“, sagte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus.
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